Donnerstag, 20. November 2014

Rezension: 'Blutmond im Mitternachtsblau - Traummädchen' von Blake Kato



Titel: Blutmond im Mitternachtsblau - Traummädchen

Autor: Blake Kato

Reihe: 1/?

Preis: 10,99 €

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Nora hat eine einzigartige Gabe: sie kann Träume anderer Menschen verändern und beeinflussen. Zusammen mit ihren Freunden ruft sie den Traumgott Kinuteros herbei, der ihnen ihre tiefsten Sehnsüchte erfüllen soll. Doch was sie nicht wissen: Kinuteros erlangt Stück für Stück seine Kräfte wieder und versucht mit aller Macht auf die Erde zu gelangen. Verzweifelt versuchen Nora und ihre Freunde dies zu verhindern, als plötzlich der zwielichtige Schattenmann ins Spiel kommt...


Der Klappentext stimmte mich sehr neugierig und erwartungsvoll. Im Vorfeld lese ich mir normalerweise gerne 1-2 Rezensionen durch, um mich schon einmal auf das Buch einzustimmen. Bei "Blutmond im Mitternachtsblau" gab es noch keine Rezensionen. So war ich noch gespannter.

Mit seinem Debüt hat Blake Kato einen äußert fantasievollen Jugendroman geschrieben. 4 Helden, 1 scheinbar unbesiegbarer Feind und 1 seltsamer Mann, der weder Freund noch Feind zu sein scheint. Das ist auf jeden Fall schon einmal guter Stoff für eine spannungsreiche Geschichte. Leider muss ich sagen, dass der Autor an einigen Stellen sein Potential nicht genutzt hat und an anderen Stellen zu viel in die Geschichte reingepackt hat.

Da Nora die Träume anderer Menschen verändern kann, spielt sich die Handlung viel in der Traumwelt ab. So weit so gut. Dann gibt es  nebenbei noch die Geschichte der Einsamkeit, die dem Leser bruchstückhaft serviert wird. Mir erschloss sich nicht recht, was das mit der eigentlichen Handlung zu tun haben sollte. Die Zusammenhänge werden erst sehr spät deutlich. Ich finde, das hätte man geschickter in die Hauptstory einfädeln müssen, denn so stiftet es bloß viel Verwirrung. Dann erzählen einige Charaktere, wie der Schattenmann, noch ihre Lebensgeschichte in Kurzfassung. Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht genau, wozu eigentlich. 
Abgesehen von diesen Kritikpunkten hat mir die Handlung gefallen, jedoch war sie mir an einigen Stellen etwas konfus. Es kann gut sein, dass das im Zusammenhang mit dem Schreibstil steht, mit dem ich meine größten Probleme hatte. Im Grunde genommen lässt er sich leicht und locker lesen. Jedoch stolperte ich immer wieder über merkwürdige und altertümliche Satzkonstruktionen. Hier sind einige Beispiele:

"Sehr gefiel es der Einsamkeit hier [...]" (S.141)
"Kristallklar wollte dieser schreckliche Gesang nicht mehr verschwinden. " (S.181)
"Stutzig drehte er seinen Kopf in einem Zehn-Sekundentakt immer wieder um [...]" (S. 208)

Einmal bemerkt, fielen mir diese Formulierungen immer wieder auf. Überlesen unmöglich. Außerdem klingen viele der Dialoge unglaublich hölzern und steif. Kein Mensch benutzt in der Alltagsrede das Präteritum, erst recht keine Jugendlichen. Das hätte ja sogar noch passen können, würde Geschichte in früheren Zeiten spielen. Aber Lucy, eine der 4 Helden, benutzt Wörter und Sätze wie: "Scheiße", "in den Allerwertesten treten" oder "Beschwörungsdingens", was dem entgegensteht.

Um auf den anfangs genannten Punkt zurückzukommen: die gewählte auktoriale Perspektive wurde leider nicht besonders gut genutzt. Hier hätte der Autor uns mehr von dem Innenleben der 4 sympathischen, wenn auch sehr einseitigen Charakteren zeigen können. An einigen Stellen handeln sie ziemlich wirr und überstürzt. Das hat es mir auch schwer gemacht, mit ihnen zu fühlen. Für ihre 18 Jahre sind sie außerdem reichlich kindisch, was sich deutlich in ihrem verhalten zeigt. Ständiges rumalbern und necken und Kitzelattacken stehen an der Tagesordnung.

Das Ende hingegen konnte mich trotz der Schwachstellen vollkommen in den Bann ziehen. Spannend und dramatisch und mit einem absolut gemeinen Cliffhanger!

Das Buch hat es mir nicht ganz leicht gemacht, es zu mögen. Der Schreibstil und die teils wirre Handlung sowie die sehr seltsamen Charaktere sind leider große Kritikpunkte. Die Idee hinter der Geschichte und vor allem das Ende konnten noch einiges rausreißen. Für ein Debüt ist das Buch sicherlich gelungen, meinen Geschmack konnte es leider nicht so ganz entsprechen. Dennoch bin ich mir sicher, dass es einige geben wird, denen das Buch zusagt ;)
Es gibt 2/5 Punkte.

Mein Dank gilt dem Autor für die Bereitstellung des Leseexemplars!

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